Nr. 208: Die rohen Kräfte

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

wir alle müssen uns ständig entscheiden. Es ist eine Mixtur von meist kleinen, aber auch großen Stellungnahmen, die uns im Alltag abgefordert werden.  

 

Heute schildere ich Ihnen so einen Entscheidungsprozess, der durchaus vor einem aktuellen zeitpolitischen Hintergrund angesiedelt ist. Keine kleine Sache! Wie hätten Sie sich verhalten? So wie ich? Ich bin gespannt auf Ihre Antworten.

 

 

 

Eine notwendige Entscheidung

 

Hier war es, hier löste ich die Zügel

und ließ den rohen Kräften freie Bahn.

Nur immer schneller, schneller, so mein Plan.

Vorüber rasen Städte, Fluss und Hügel.

 

Was Farbe hatte und Gestalt verschwimmt.

Verengt sind die Gefühle und Gedanken.

Ich fühl´ mich eingeklemmt in starre Schranken

und doch darin auf wilde Lust gestimmt.

 

Da, plötzlich, wie ein Blitz durchzuckt´s mein Sein.

Die Seele scheint dem Körper fortgerissen.

Hier knöchernes Gebälk und Haar und Bein.

 

Und da allein Verstand, Geist und Gewissen.

Jetzt tut es not. Ich gehe in die Eisen.

Nun ist es Zeit, mein Menschsein zu beweisen.

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