Nr.28: Mit Wau Wau in den Himmel

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

warum es nicht so halten, wie Friedrich der Große? Was dem Fürsten billig, ist dem selbstbewussten Republikaner schon lange recht: Die gemeinsame Bestattung mit seinem Liebling. Nein, nicht die Ehefrau ist gemeint. Das Tier. Wau Wau, Miau oder Mäh, wie´s beliebt. Was sich vor Sanssouci in Potsdam putzt, putzt sich auch auf dem Waldfriedhof um die Ecke.

 

Nun mal im Ernst. Im Zeitalter der Vereinzelung, der geplatzten Beziehungen und der wachsenden Zahl von Singles ist der Bund zwischen Mensch und Hund, wahlweise Katze, Biber, Meerschweinchen,  Hamster oder Schafbock das einzig Berechenbare. Warum nicht gemeinsam mit tierischen Partner in die ewigen Jagdgründe eingehen? Der Bedarf ist da. Demnächst sollen solche Bestattungen im Stadtstaat Bremen möglich sein. Eine sinnvolle Perspektive, wie ich meine.

 

Lesen Sie meinen lyrischen Kommentar! Der Hund steht stellvertretend für alle Spielarten tierischer Ausprägung.

 

 

Eine brillante Karriere

 

Zum Nutzen schuf uns Gott den Hund.

Er dient uns treu und brav.

Drum galt seitdem ein enger Bund

mit einem Paragraph.

 

Der lautete: Du bist mein Knecht.

Ich bin Dein strenger Herr.

Parierst Du nicht, ist es nur recht,

wenn ich Dirs Fressen sperr´.

 

Dem Hunde schien dies opportun.

Dochs Herrchen wollt´ jetzt mehr.

Wollt´ einen Freund fürs Leben nun.

Das fiel dem Hund nicht schwer.

 

Man zog ihm Hemd und Mütze an

wenn´s kalt im Winter ist.

Der Hund hat seinen Spaß daran,

so lang er säuft und frisst.

 

Schon bald lag er in Herrchens Bett

und schmust und furzt mit ihm,

schnarcht lautstark mit ihm um die Wett´.

Fürwahr ein prächtig´ Team.

 

Der Tod erst scheidet Herr und Hund,

doch nicht in Ewigkeit.

Gemeinsam harren sie der Stund´

der Auferstehungszeit.