Opus 111 

 

So schwer ist´s mir geworden. Die Themen, 

sie geh´n im Kopf herum seit vielen Jahren. 

Wird es der Gattung End- und Höhepunkt? 

 

Ja früher, im Rausche hingeworfen, 

im Überschwang der Jugend eruptiv 

herausgeschleudert die Früchte meines Geist`s. 

 

Jetzt ist`s ein Denken, Klügeln, Abstrahieren. 

Ich spür sie, die Verantwortung, schwer lastend. 

Allein bin ich seit Jahren, bin vereinsamt. 

 

Die Altersbürde nagt an meiner Kraft. 

Die Außenwelt? Hab ich mich abgewendet? 

Ist sie vor meinem störr`schen Geist gewichen? 

 

Doch warn`s nicht Fesseln auch, kunstfremde Rücksicht 

auf Verleger? Der Zwang der Tradition 

dem Publikum geschuldet, das Leichtes will 

und so den Schöpferkreis mit Enge hindert? 

 

Für was? Für wen? Die Menschheit? Ruhm? Ist`s das? 

Und da, wie´s aufgewühlte Firmament 

durchzuckt der rasche Blitz und löst die Spannung,  

da steht sie vor ihm, klar, wie hingemeißelt. 

 

Die Antwort auf sein Sinnen. Für mich! Mich selbst! 

Erlösung, Zwiesprache mit dem Weltengeist.   

Befreit von aller erdenschweren Bindung 

steigt auf die Aria hin zu den Sternen.

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