Nr. 86: Nun schlagt ihn endlich tot!!

Jetzt schlagt ihn endlich tot

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

was war denn das nun wieder? Haben wir wirklich vier Jahreszeiten? Und alle sind anders und alle sind schön? Der Frühling mit der wiedererwachten Natur. Der Sommer mit samtiger Wärme und langen Tage, die nie zu Ende zu gehen scheinen. Der Herbst mit glühenden Farben und kuschligem Versprechen auf gemütliches Beisammensein. Und nicht zuletzt der…, ja, wer denn bloß? Da war doch was… Wissen Sie es noch? Fragen Sie mal Oma und Opa, die haben es noch erlebt.

 

Wer ist bloß Schuld an diesem Totalausfall. Die Parteien? Die Ausländer? Donald Trump oder der Brexit? Oder vielleicht… Ich hab da so einen Verdacht. Lesen meine lyrische Analyse!

 


Schleich Dich

 

Schleich Dich, Du Sack, Du hast versagt.

Warst müde, bleiern, nass.

Hast das getan, was Dir behagt.

Gewiss ist Dir mein Hass.

 

So halt das Maul. Jetzt rede ich.

Ich habe Dir vertraut.

Du ließest mich im Stich.

Auf  Sand hab´ ich gebaut.

 

Verwandelt hast Du die Natur

in Graues, trüb und matt.

Wo ist denn Deine Tatkraft nur

die Dich sonst ausgezeichnet hat?

 

Wohin die sportliche Figur?

Dein Blick stahlhart und klar?

Teigig zerflossen seh´ ich nur

was früher göttlich an Dir war.

 

Wir liebten und verdammten Dich,

weil Du uns prüftest immer.

Wir klagten oftmals bitterlich,

doch gab´s auch Hoffnungsschimmer,

 

wenn Deine goldenen Momente

erhellten unsere Dunkelheit.

Und Deiner eisigen Präsente

gedenken wir in Dankbarkeit.

 

Mit zarten Blumen hast Du uns verwöhnt,

mit reiner Luft gefüllt die Lungen

und silbern Hässliches verschönt.

Entzückt war´n  Alte wie die Jungen.

 

Nichts ist geblieben von dem Glanz.

Du bist durchschaut.

Verdorben hast Du die Bilanz -

Was sagst Du, frech und laut?

 

Wir hätten Dich zerstört?

Aus Gier, ganz ohne Not?

Das ist ja unerhört.

Jetzt schlagt ihn endlich tot!

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