Nr. 112: Verschleudert, verloren scheint das Paradies

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

manchmal muss man auch pathetisch werden. Der sogenannte Weltüberlastungstag ist so ein Anlass.

 

Am 22. August 2020 ist diese weltweite Überlastung unserer Erde eingetreten. Zu diesem Zeitpunkt haben wir die natürlichen Ressourcen der Erde erschöpft. Das bedeutet, dass wir in den ersten acht Monaten des Jahres mehr Kohlenstoff in Umlauf gebracht haben als Wälder und Ozeane in einem Jahr absorbieren können. Wir haben weltweit mehr Fische gefangen, mehr Bäume gefällt, mehr geerntet und mehr Wasser verbraucht als die Erde in derselben Zeit reproduzieren konnte. Alle zusammen nutzen wir so in einem Jahr mehr als wir eigentlich zur Verfügung hätten.

 

Diese Ausbeutung lässt sich nicht ewig weiterführen. Am überschaubaren Ende steht die Zerstörung unserer Erde und der Menschheit. Deshalb hier meine Mahnung.

 

 

Verloren

 

Die Heimat Erde vor dem Schwarz des Alls -

birgt dieser Blick nicht Paradiesisches?

Der Kontinente riesenhafte Masse

in wunderbares Farbenspiel getaucht.

 

Der Ozeane schimmernd` Blau, ist´s nicht

ein Abbild Gottes mächt´ger  Majestät?

Und des Planeten runde Form - will sie nicht

Gleichnis sein für Ebenmaß und Harmonie?

 

Ein Gleichnis ist`s, wohl wahr, doch spiegelt`s nicht

die Welt mit ihren Tiefen, ihren Höh`n.

Seitdem der Kain den Abel mordete,

hat die Gewalt der Menschheit sich bemächtigt.

 

Ihr Antrieb ist der Neid, die Gier, die Sucht,

zu gelten mehr als andere, zu trachten,

des Nächsten Recht zu beugen, wenn`s beliebt.

Zu gelten in der Welt an erster Stelle.

 

Der Mensch, geschunden, ohne Hilf` und Zuspruch:

Er bleibet auf der Strecke, ist Objekt.

Die Botschaft von der Liebe zu den Nächsten

ist pervertiert zum Dominanzgehabe.

 

Der Blick vom weiten All auf unsere Erde -

zeigt er uns wirklich das gelobte Land?

Er zeigt`s ! Doch schmerzvoll müssen wir erkennen:

Verschleudert, verloren scheint das Paradies…

_________________________________________