Nr. 133: Zur Wahrheit haben die Drei keinen Mut

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

heute ist der Tag der heiligen Drei-Könige. Da drängt sich eine lyrische Allegorie zum aktuellen Politikbetrieb geradezu auf.

 

Sie wissen, dass am 16. Januar dem Wahlvolk ein Spektakel geboten wird. Drei stattliche Herren bewerben sich um den CDU-Parteivorsitz und letztlich um die Kandidatur als Nachfolger von Kanzlerin Angela Merkel.  Es sind große Schuhe, in die ihre Nachfolger schlüpfen wollen.

 

Wer hat die besten Chancen? Die prickelnde Frage wird bald beantwortet. Aber gemach: Wie heißt es so schön im deutschen Sprichwörterschatz? Wenn drei sich streiten, freut sich der Vierte, oder so ähnlich.

Nun denn, lesen Sie meine Sicht der Dinge.

 

Die heiligen drei Könige

 

Da kommen die drei Könige mit ihrem Stern.

Sie wollen sich selber beschenken gern.

Doch keiner es lauthals sagen tut.

Zur Wahrheit haben die Drei nicht den Mut.

 

Sie wollen sich heut´ zum Kaiser krönen.

An einen neuen Herrscher gewöhnen

soll sich das Volk in Stadt und Land.

Deshalb ist ein heftiger Kampf entbrannt.

 

Sie haben verpackt in großen Taschen

für das Volk dieses und jenes zum Naschen.

Und auch für die Kindelein fällt etwas ab.

Das bringt des Volkes Stimmung in Trab.

 

Nach vorn drängelt der hagere König sich.

Er sei doch der Beste sicherlich.

Er habe speziell die Wirtschaft im Blick.

Bei ihm hätten vor allem die Fleißigen Glück.

 

Der dicke König echauffiert sich sehr.

Nichts würd´ sich ändern, bei seiner Ehr´.

Eher sollt´ man ihn mit dem Galgenstrick henken.

Er würd´ das Staatsschiff so wie Angela lenken.

 

Und nun noch der dritte König gar.

Er prunkt mit schöner Gestalt und vollem Haar.

In fremden Landen tät niemand ihn hassen.

Man solle sich einfach auf ihn verlassen. 

 

Da spätestens beginnt man im Volke zu ahnen,

die drei Könige sind nur Egomanen.

Wen soll man also zum Kaiser krönen?

Den Hageren, den Dicken oder den Schönen?

 

Diese Stimmen hat man im Süden vernommen.

Und da ist plötzlich ein Vierter gekommen.

Der hatte alles. Das Volk war entzückt.

Dem hat man die Kaiserkron´ auf den Scheitel gedrückt.

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