Nr. 169: Nach Krasnojarsk

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

heute eine Woche vor der Bundestagswahl müssen noch einmal unsere Rentner ran. Wir brauchen ihre Einsichten und ihren Rat. Sie haben reale Visionen, die uns das Schlimmste vor Augen führen.

 

                                             So hört, Ihr Verblendeten!

 

Die Abrechnung naht. Der Himmel färbt sich dunkelrot. Donner rollen, Blitze krachen. Die Trompeten erschallen. Die Gräber öffnen sich und Totgeglaubte sortieren ihre Knochen und trapsen gen Berlin, um dort ihr unheimliches Tun zu vollenden. Ihre Namen? Saskia, Kevin, Janine.

 

 

     Sie wollen uns unsere Villen im Tessin wegnehmen… Hilfe! Hilfeeee…

 

 

Eine Rentnerrunde

 

Früh Punkt Zehn am Tchibo-Eck.

Unsere Rentner sind an Deck,

um die Welt mit ihren Lehren

selbstgewisslich zu bekehren.

 

Doch heute ist man mehr verbittert,

weil man vor den Roten zittert.

Statt der guten Angela

drohen üble Traumata.

 

Gerdchen winselt: Feurio!

Bald brennt die Heimat lichterloh.

Rotfront steht vor unseren Türen.

Ich kann den heißen Atem spüren

 

von Komsomolzen und Genossen,

sitzend schon auf stolzen Rossen,

die mit Umverteilung und mit Gendern

wollen das System verändern.

 

 

 

 

Rot und Grün und Dunkelrot

machen uns den Fortschritt tot.

Sie werden uns die Rente kürzen.

Das Leben mit Belehrung würzen.

 

Klaus und Frieder klagen laut,

der Weg zum Häuschen wird verbaut.

Wir Rentner werden alle enden

auf Plattenneubauwohngeländen.

 

Voll Zorn lässt sich das Heinzchen hören.

Ich soll meinen SUV zerstören.

Das Höchste ist ein Lastenrad,

das mir erlaubt der rote Staat.

 

Die Polizei wird abgeschafft.

Vernichtet wird die Marktwirtschaft.

Der neue Freund heißt Wladimir.

Wir trinken Vodka. Nicht mehr Bier.


 

Und in den Urlaub geht es immer

nach Krasnojarsk ins Mehrbettzimmer!

O, so spät schon? Das ist schade.

Bei Klaus gibt’s heute Rindsroulade.

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