Nr. 181: Deine Rute ist gefragt!

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

in einer Zeit, in der sich Erwachsene putzige Adventskalender schenken und neugierig Türchen um Türchen öffnen, darf man als reifer Mann auch mal einen Brief an den Weihnachtsmann schreiben. Kindlich in der Form. Maßlos im Wünschen. Mit wenig Hoffnung auf Erfüllung.

 

Und dennoch! Weiß man, wie der Weihnachtsmann reagiert? Eins ist sicher, er hat seine Rute nicht nur zur Dekoration. Also schaun wir mal, was passiert…

 

 

Brief an den Weihnachtsmann

 

Weihnachtsmann, ich hab dich gern.

Doch dies Jahr ist was anderes dran

als Äpfel, Nüss´ und Mandelkern.

Wir brauchen dich als starken Mann.

 

Unsere Welt geht aus den Fugen.

Hass und Missgunst überall.

Es regieren nicht die Klugen.

Statt Moral herrscht nur Verfall.

 

Menschen gehn auf Menschenjagd.

In den Kerkern wird es eng.

Deine Rute ist gefragt.

Sei statt freundlich jetzt mal streng.

 

Drohe nicht nur Prügel an,

jenen, die die Menschen quälen.

Leg´ übers Knie jeden Tyrann.

Das hilft den geschundnen Seelen.

 

Lenk die Schritte zur Türkei.

Bringst den Erdo du in Rage,

schreck dich nicht vor dem Geschrei.

Hau ihm eins in die Visage.

 

Und dem Zar von eignen Gnaden

legst du Daumenschrauben an.

Hör nicht Putins Hasstiraden.

So spürt er selbst, was er ersann.

 

Sperr sie in die Keller ein!

Bolzonaro. Xi Jing Ping.

Hau Lukaschenko kurz und klein.

Auch dessen Nutzen ist gering.

 

Und die anderen Diktatoren

packst du am Schlafittchen fest.

Lass Sie auf dem Feuer schmoren

oder schick sie in Arrest.

 

Lieber, guter Weihnachtsmann,

steh mir bei in meiner Not.

Tue das, was ich nicht kann.

Schlag die bösen Feinde tot.

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