Nr. 188: ...und Gänswein sagt

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

Jetzt ist es heraus:

 

Das am 20. Januar 2022 vorgestellte Münchner Missbrauchsgutachten belastet den früheren Papst Benedikt XVI. alias Joseph Ratzinger schwer. Die Anwälte der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) werfen ihm Fehlverhalten in vier Fällen vor. Alle sollen während seiner Amtszeit als Erzbischof von München und Freising vorgefallen sein. Außerdem äußern die Gutachter deutliche Zweifel an Ratzingers Glaubwürdigkeit.

 

Bekanntlich ist Benedikt 2013 als erster Papst in der über 2000 Jahre alten Kirchengeschichte aus „gesundheitlichen Gründen“ zurückgetreten.

 

Quelle: Colorma 

 

Ich habe dieser Version nie geglaubt und schon 2014 das folgende, erst jetzt veröffentlichte Gedicht geschrieben. Ratzinger, Stellvertreter Christi auf Erden, ist den Einflüsterungen seines Sekretärs, dem mephistophelischen Erzbischof Georg Gänswein, nur zu gern erlegen, um sich vor persönlicher Verantwortung zu drücken. Das ist jetzt bewiesen.

 

 

Der Rücktritt: Ein innerer Monolog (2014)

 

Und Gänswein sagt, es ist das Herz.

Die Unruhe. Der schlechte Schlaf.

Das hohe Alter. Er sagt´s. Ich weiß.

 

Es kommt von innen. Ja. Doch nicht vom Herz.

Gleichwohl, ich fühl mich krank, bin müd´.

Und Gänswein sagt, es ist das Herz.

 

Doch ich weiß mehr. Es ist die Furcht,

nicht zu genügen. Gemessen werden

mit dem Maß, das ich anleg an Andere.

 

Ich habe Angst um mich. Sie nagt an mir.

Das ist´s. Die Kraft ist hin.

Und Gänswein sagt, es ist das Herz.

 

Es ist die Furcht. Die Schuld. Ich sah.

Ich wusste. Hab geschwiegen.

Hab´s verdrängt. Mir war es recht.

 

Und es war recht. Doch heut´ im Licht der Zeit?

Es rast mein Puls. Ich taumele.

Und Gänswein sagt, es ist das Herz.

 

Jetzt spür ich´s auch. Es ist das Herz.

Die Unruhe. Der schlechte Schlaf.

Das hohe Alter. Die Sorge um das Amt.

 

Die Arbeit hat mich hingerafft.

Ich hab genügt, hab mich verbrannt.

Auch Gänswein sagt, es ist das Herz.

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