Liebe Leserin, lieber Leser,
hier ist mein Jubiläumsblog, begonnen am 9. Juli 2018. Jeden Montag ein lyrischer Kommentar zum Zeitgeschehen.
Heute habe ich mir die Spezies Mensch angeschaut und bin auf ein ganz besonderes Exemplar gestoßen. Kommt dieser Typ Ihnen bekannt vor? Lesen Sie genau...
Ein Mensch
Ein Mensch, der eher klein geraten,
hält fähig sich zu großen Taten.
Er hab´ schon Herrliches erreicht,
und dabei viel Talent gezeigt.
Doch weitaus Höh´res streb er an.
Er sei nun mal ein Spitzenmann:
„Schaut auf die Ämter, die ich hatte.
Nie lag ich in der Hängematte.“
Man denkt an seine Spitzenposten,
die Steuerzahlern vieles kosten.
So manches hat der Mensch vergeigt,
wobei er hier zum Schweigen neigt.
Auch als gewaltbereite Banden
in seiner Stadt die Freiheit fanden,
mit Terror Bürger zu erschrecken,
tat unser Mensch sich flugs verstecken.
Ein schlumpfig Grinsen sieht man nur.
Er ist jetzt Höh´rem auf der Spur.
Und schon hat ihn des Volkes Macht
ins allerhöchste Amt gebracht.
Sogar, wenn die Kanonen krachen,
scheint er zu schlafen, statt zu wachen.
Und wo man Führung hat bestellt,
herrscht Ruhe wie im Weizenfeld.
Auch wenn die Welt zusammenbricht,
stört das des Menschen Hybris nicht.
Sein Phlegma pflegt er Tag für Tag.
Was für ein End das nehmen mag?
Jetzt endlich wird dem Letzten klar.
Der Mensch ist doch kein Avatar,
obwohl ihn niemand sieht und hört.
Er ist durch Fehlerangst gestört.
Für ihn wird niemals jemand schwärmen.
Der Mensch kann Herzen nicht erwärmen.
Er zögert, sinnt und kalkuliert.
So hat kein Großer je brilliert.
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