Nr. 236: Holst´n Bier?

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

die Solidarität, oder besser, die Wahrhaftigkeit derselben, wird zu Festtagen auf eine besondere Probe gestellt. Die Aufteilung der Persönlichkeit in eine feiernde und eine mitleidende Abteilung gelingt nicht immer perfekt. Wichtiger ist, dass wir die Ursache des Krieges in der Ukraine und die Bedeutung für unsere eigne Freiheit nicht vergessen.

 

Ob die folgende Konversation eines Ehepaares am Heiligabend für die Einstellung unseres Volkes typisch ist? Wer weiß das schon?

 

 

 

Die Butter, bitte – Eine Konversation

 

Die Butter, bitte, sei so lieb. Den Ton

ein wenig lauter. In Cherson hat es wieder mal gekracht?

Den Aufschnitt…., ja den Schinken. Wieviel Tote?

Fünfundachtzig? Das ist Rekord.

 

Warum die nur nicht Frieden halten können.

Dein Lachs im Sesammantel – Köstlich, Du!

Nu sieh doch mal, das ganze Blut.

Das muss doch nicht.., da kommt´s mir manchmal richtig…

 

Ja, Du hast recht, die sind es jetzt gewohnt.

Das Brot, das schmeckt so anders. Würziger.

Auch uns wird nichts geschenkt. Das haben wir

uns hart… Wie die nur so da leben können??

 

Ja gerne den Gruyère. Was bloß der Wiederaufbau kostet?

Den wilden Lachs, den find´ ich doch am besten.

Die wissen schon, wer es bezahlt. Ich glaub´,

jetzt hab ich doch zu viel… Gib mal ´nen Schnaps.

 

Schon  wieder nur Konflikte. So langsam reicht´s.

Nichts Positives. Bei RTL ´ne Doku-Soap?

Die können wir. Willst Du den Tatort in der ARD?

Ich will jetzt meine Ruhe. Holst´n Bier?

 

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Ich wünsche Ihnen, dass Sie in der (vermeintlich?) ruhigen Zeit bis zum Jahresende ausspannen  und sich auf die Dinge konzentrieren können, die in der Hektik des Alltags- und Feierstresses zu kurz kommen.

 

Mit den besten Wünschen

 

Ihr

 

Rainer Sliepen