Nr. 253: Hab mich träumend eingesenkt

 

Liebe Leserin , lieber Leser,

 

dieses Mal zurück zur reinen Dichtung. Und nur für mich. Eine Selbstvergewisserung. Nicht mehr und nicht weniger.

 

An die Dichtkunst

 

Zufall hat den Sinn gelenkt.

Hab mich träumend eingesenkt

in die Welt des schönen Scheins.

Klang war´s erst und frei von Regeln.

Unbewusst noch war mein Segeln.

War von mir und doch nicht meins.

 

Später frischten sich die Winde,

lösten mir vom Aug´ die Binde.

Helle strömt durch Hirn und Herz.

Und ich fühlt´ mich hochgehoben.

Kann mich schrankenlos erproben.

Stell´ mein Segel himmelwärts.

 

Großes schrumpf´ zum Kleinen ich.

Bedeutendes wird lächerlich.

Und die vielen Siebensachen,

die die Menschen stets bedrängen,

halten sie in ihren Zwängen,

feg´ ich fort mit einem Lachen.

 

Wird´s auch einmal trübe werden,

weiß ich, so geht´s hin auf Erden.

Will ich euch die Einsicht lehren,

dass der Blumen Glanz verblühen,

während Neue schon erglühen, 

muss ich eigner Schwachheit wehren.

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Eine gute Woche wünscht Ihnen Ihr allzeit präsenter Lyrikfreund.

 

Herzlichst

 

Rainer Sliepen