Nr. 254: Neue Lust

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

der Lyriker, und zumal der tagesaktuelle, so wie ich, ist ständig auf der Suche nach Themen. Das hält jung. Man beobachtet genau und freut sich, wenn man etwas an der lyrischen Angel hat.

 

Heute bin ich selbst Objekt meines Blogs. Präziser: mein Knie ist es. Man sagt, das Gehirn sei die Kommandozentrales des Körpers. Wenn das stimmt, sind die Knie seine besten Gefolgsleute, zumindest, wenn man auf Mobilität so viel Wert legt, wie ich.

 

Aber der Zahn der Zeit nagt am Knorpel. Und davon handelt mein heutiger Blog.

 

 

  

Die Entscheidung

 

Ich hab´s geahnt. Ich hab es übertrieben.

Auch gutgemeinten Ratschlag überhört.

Ach wär ich Träumer doch im Bett geblieben,

ich weiß, da hätte niemand mich gestört.

 

Erst bohrte sich der Schmerz ins rechte Knie.

Nun ja, man hat doch zwei, so mein Gedanke.

Doch dass mir auch das Linke mal erkranke,

ich schwör´, auf diesen Einfall kam ich nie.

 

Nun muss ich meine Freizeit überdenken.

Der Körper ist marod, ist´s auch der Geist?

Den kann man nicht mit Übermaß verrenken.

 

Mit neuer Lust will ich mich jetzt beschenken

und mich der schönen Muse weih´n mit Fleiß.

Statt Körper Geist - hinweg mit den Bedenken!

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Genau! Hinweg mit den Bedenken, das wünsche ich Ihnen, heute am 1. Mai. Nicht so viel grübeln, mehr freuen. Weniger zweifeln, mehr Zuversicht.

Viel Freude am beginnenden Frühling. Fordern Sie Ihr Herz, Ihren Verstand und -wenn´s denn noch geht – Ihre Kniegelenke. Auf in die Natur!

 

Wie immer mit fröhlichem Gruß

 

Ihr

 

Rainer Sliepen