Liebe Leserin, lieber Leser,
nicht alles, was schön scheint, ist es auch. Das folgende Gedicht gibt Rätsel auf, allerdings nur, wenn man die Umstände nicht kennt oder erahnt.
Früher Spaziergang durch einen
lieblichen Höhenzug
Jung ist der Tag. Die Seele singt.
Heil ist die Welt. So heil wie überall,
wo ausgespannter Himmel prangt
in weiß und blauer Fülle.
Wie eingerahmt scheint die Natur.
Ganz unverbraucht erglänzt ihr Mobiliar.
Hell strahlt das Grün, gelackt vom breiten Pinsel.
Daneben krustig aufgebrochen
die fette Erde dort
wie frisches Schwarzbrot im Regal.
Das frühe Korn gleicht einer Welle,
vom Winde sanft bewegt.
Und drüberhin die Vogelschar
mit leichtem Flügelschlage kreiselnd.
Und alles atmet Frische. Schön ist die Welt.
Und doch! Ein tiefes Grausen steigt vom Innern
wie Endzeitahnung mählich auf
und legt sich wie ein Leichentuch
auf eine jung verstorb´ne schöne Frau,
in deren Leib Verwesung wütet.
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Ich verabschiede mich in einen zweiwöchigen Urlaub. Den verbringe ich mit Literatur, Musik, gutem Essen und in einer fröhlichen Grundstimmung, die mir eine hoffentlich lange Pause vom allgegenwärtigen Pessimismus ermöglich wird.
Alles Gute für Sie wünscht Ihnen
Ihr Dichter
Rainer Sliepen