Liebe Leserin, lieber Leser,
Ein moderner Staat wie der unsrige kann nur funktionieren, wenn ein Minimalkonsens hinsichtlich seiner Grundlagen die überwiegende Mehrheit seiner Menschen eint. Da scheint einiges aus dem Lot geraten.
Ich habe meine Gedanken in dem nachstehenden Gedicht zusammengefasst. Es ist – wenn man so will – eine Frage an uns alle, an das deutsche Staatsvolk. Ich bin gespannt auf Ihre Antworten.
Was ist der Staat?
Was ist der Staat? Ein Denkkonstrukt
geleimt aus Paragrafen?
Ein riesiges Beamtenheer
zum Klecksen und zum Strafen?
Ein Apparat, ganz losgelöst
von Kindern, Mann und Frau?
Breitbeinig selbstgewiss
bei eigner Nabelschau?
Ein Moloch, der stets hungrig ist
auf neue Kompetenzen,
der herrscht und prüft und reguliert
mit Ordern und Sentenzen?
Und dann bei schwerem Ungewitter
sich seiner Pflicht entledigt
und aus der sicheren Deckung nur
wohlfeile Phrasen predigt?
Der nichts gehört und nichts gesehn,
die Schuld bei anderen findet?
Versteckt in der Kulisse
sein Gewissen überwindet?
Wo sind die Männer, wo die Fraun,
die ihre Flagge hissen,
und ohne Winkelzüge
den Staat zu führen wissen?
Die Ämter übernehmen,
die nur das Volk verleiht
und sich dem Urteil stellen,
ob sie zur Tat bereit?
Denn rauer sind die Zeiten.
Ein jeder kann es spüren.
Jetzt braucht es Charaktere,
die trauen sich, zu führen.
Das wär ein Staat für schwere Zeit.
Ein Helfer für die Schwachen.
Ein Freund, zum Fördern stets bereit.
Mit dem wär Staat zu machen.
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Haben Sie schon eine Antwort? Lassen Sie sich nicht zu viel Zeit. Besorgt und optimistisch zugleich bin und bleibe ich Ihr Beobachter und Kommentator
Rainer Sliepen