Nr. 270: Ein Mensch, an falscher Stelle

 

Ist dieser Mann ein Hexerich?

 

Ein Mensch, der durch des Volkes Macht

ins allerhöchste Amt gebracht,

der sieht sich dorten konfrontiert,

was seine Wähler irritiert.

 

Nicht nur in Schwaben fragt man sich,

ist dieser Mann ein Hexerich,

der gänzlich ohne Mittel nun,

will manches lassen, vieles tun?

 

Probleme gibt es überall.

Das ist zuerst die Heizungsqual.

Gas und Strom sind gegen bar

unbezahlbar jedes Jahr.

 

Da sind die vielen Flüchtlinge,

um die sich zieht des Schicksals Schlinge.

Und nicht zuletzt die Arbeitslosen,

die nicht gebettet sind auf Rosen.

 

Und wer kauft teure Autos noch?

Die reißen uns ein tiefes Loch

in unser knappes Haushaltsgeld.

Ein Fakt, der unserem Volk missfällt.

 

Und auch die Länder klagen nun,

man hätte ganz enorm zu tun,

die Wirtschaft zu sanieren schnell.

Geld brauchen wir! So der Appell.

 

Und unser Mensch, was sagt er nun?

So hört: Es gäbe sicher viel zu tun.

Nicht einer müsse darben jetzt.

Das Publikum zeigt sich entsetzt.

 

Man könne sich ja Geld besorgen.

Das, was man braucht, ist schnell zu borgen.

Doch dies hat die Justiz verwehrt.

Schulden machen sei verkehrt.

 

Der Mensch lässt hohle Sprüche hören.

Die CDU kann ihn nicht stören.

Und auch das Wahlvolk klagend spricht:

Der Mensch, jawohl, der kann es nicht.

 

Und die Moral aus der Geschicht´?

Handeln ist Regierungspflicht.

Und unser Mensch auf alle Fälle,

der ist ganz falsch an höchster Stelle.

 

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Wem Gott ein Amt gibt, gibt er auch Verstand. Hat der Volksmund recht oder ist er hier schief gewickelt? Ihre Meinung würde mich, Ihren satirischen Zeitbeobachter, interessieren. Schreiben Sie doch mal Ihrem Lyrikfreund

 

Rainer Sliepen