Nr. 289: Ein guter Mensch

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

jetzt hört man sie wieder verstärkt, die Mahnungen an das Gute im Menschen. Zielgerichtet sind sie nicht an uns selbst, sondern immer an die Anderen. Das ist leicht gesagt, wenn man selbst nicht die Konsequenzen tragen muss

 

Friedensbotschaft

 

Ein guter Mensch, des Friedens voll,

hegt gegen andere den Groll,

die ständig sich auf´s Blut bekriegen

um ihren Nächsten zu besiegen.

 

Jetzt drängt er beide Kriegsparteien,

sich den Kriegsgrund zu verzeihen.

Schon fühlt der Mensch sich etwas besser,

dieweil da blitzen noch die Messer.

 

Der Eine fühlt den Sieg vor Augen.

Frieden tät ihm gar nicht taugen.

Der Andere sieht auf den Altären,

die, die dann umsonst gestorben wären.

 

Und so ist wieder nichts erreicht.

Der Mensch zu seinem Bette schleicht

und deckt sich müde mit der Decke.

Sein Ziel, das bleibet auf der Strecke.

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Also Vorsicht vor denen, die nur vom Frieden reden, bei näherem Hinsehen aber nur den Platz vor der eigenen Haustür meinen. Solche Ratschläge sollte man auf ihren wahren Wert überprüfen, ehe man in das gleiche Horn stößt.

 

Herzlichst Ihr lyrischer Lebensberater

 

Rainer Sliepen