Nr. 291: Ob´s regnet, heiß ist, ist egal

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

am 1. Mai 2024 standen die bundesweiten Aktionen des DGB unter dem Motto „Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit." Bemerkenswerte Forderungen angesichts des desolaten Zustandes unserer Wirtschaft. Das hat mich zu einem kleinen Poem angeregt. Viel Spaß beim Lesen.

 

Ein Mensch, der ist am 1.Mai,

beim Demonstrieren stets dabei.

Ob´s regnet, heiß ist, ist egal,

ihn treibt die Arbeitnehmerqual.

 

Deshalb stellt unser Mensch sich ein

mit Hans und Franz vom Ortsverein.

So marschieren sie und viele

für die Arbeitnehmerziele.

  

Die Gewerkschaft hat schon viel erreicht,

deshalb ist das Dabeisein leicht.

Jedoch noch drückt die Arbeit sehr.

Erleichterung ist das Begehr.

 

Und auch der Lohn ist ihm zu klein.

Der könnte durchaus höher sein.

Der Mensch, der seine Rechte kennt.

schreibt das auf sein Transparent.

 

Auch nagt die Inflation am Geld,

was Arbeitnehmern sehr missfällt.

So weit die immer gleiche Leier.

Doch überm Land, da kreist der Geier.

 

Die Steuern schmälern den Gewinn.

Da sind kaum bessere Löhne drin.

Die Kassen, die sind leer seit langem,

man muss um die Rendite bangen.

 

Der Wettbewerb wird immer härter.

Der Chef mutiert zum Krankenwärter.

Wie sollen sich denn Investitionen

ohne Kapitalstock lohnen?

 

Und auch der Staat, der macht es schwer

mit riesigem Beamtenheer.

So hört man aller Orten Klagen

und wenig Antwort, dafür Fragen.

 

Wie soll es künftig weitergehen?

Ein Silberstreif ist kaum zu sehen.

Man wird, das lässt sich durchaus sagen,

sich überziehn mit vielen Klagen.

 

Und baldigst steht ´s in den Annalen,

wer die Rechnung muss bezahlen.

Das bin ich und das bist Du,

obwohl… wir können nichts dazu.

 

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So ist das Leben nun mal. Aber Fordern muss erlaubt sein. Und vielleicht lassen sich gegensätzliche Verhältnisse zum Nutzen aller auch mal harmonisieren. Und die Rechnung zahlen andere. Herzlichst Ihr poetischer Wirtschaftsbeobachter

 

Rainer Sliepen